Gemüse fermentieren: Anleitung + alles über den gesunden Trend
Einkochen, Einfrieren oder Fermentieren: Es gibt viele Möglichkeiten, um unser Gemüse länger haltbar zu machen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass wir die ernetearme Winterzeit umweltschonend überbrücken können, sondern zusätzlich noch einen für die Gesundheit wichtigen Faktor: Fermentiertes Gemüse ist nämlich extrem gesund und mit ein paar Tricks und Hilfsmitteln super einfach und vor allem schnell zuzubereiten.
Was ist eigentlich Fermentation?
Fermentation (lat. „Gärung“) beschreibt schlicht und einfach eine sehr altbewährte Methode, um Nahrungsmittel, überwiegend Gemüse, zu konservieren. Beim Fermentieren vermehren sich Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze und siedeln sich dabei an die Nahrungsmittel an. Während des Prozesses zersetzt sich die Stärke sowie der Zucker, welcher so in Säure umgewandelt wird, was wiederum zur gewünschten Haltbarkeit des Nahrungsmittels führt.
Unter suboptimalen Bedingungen können sich unter anderem die unerwünschten Schimmelpilze und Fäulnisbakterien vermehren, wodurch unsere Lebensmittel bekanntermaßen verderben. Beim Fermentieren geht es aber darum, die erwünschten probiotischen Bakterien („Milchsäurebakterien“) zu erhalten, welche sich grundsätzlich auf allen Lebensmitteln befinden. Fementieren wir unser Gemüse, werden schlechte Bakterien (wie Fäulnisbakterien) verdrängt, sodass letztendlich durch das saure Milieu nur noch die für unseren Darm guten Milchsäurebakterien überleben und bestehen bleiben.
Fermentiertes Gemüse lieber selber machen anstatt zu kaufen
Grundsätzlich sollte man lieber selber fermentieren, als im Supermarkt zum Glas zu greifen. Der Grund liegt darin, dass fertig fermentiertes Gemüse leider stark erhitzt wurde und dadurch wichtige Vitamine sowie die gesunden, probiotischen Bakterien abgetötet werden.
Die Vorteile – so gesund ist fermentiertes Gemüse
Fermentiertes Gemüse hat für unsere Gesundheit und unseren Körper extrem viele Vorteile – und die liegen nicht nur in den bekannten probiotischen Bakterien.
- Verminderte Anzahl an Kalorien:
Durch den Prozess des Fermentierens wird der im Gemüse enthaltene Zucker aufgespalten und in Säure umgewandel – was dazu führt, dass die Anzahl an Kalorien sinkt - Vorteile für unser Immunsystem:
Fermentiertes Gemüse hat einen hohen Anteil an Enzymen und Vitaminen und unterstützt somit unser Immunsystem beim Abwehren von Keimen und Erregern - Bessere Verträglichkeit von Getreideprodukten:
Viele Menschen leidern unter einer schweren Verträglichkeit von Getreideprodukten. Der regelmäßige Konsum von fermentierten Lebensmitteln führt nachweislich dazu, dass solche Lebensmittel besser vertragen werden - Gesunde Darmflora:
Dank fermentierter Lebensmittel kann ein gesundes Gleichgewicht des Darmmikrobioms („Darmflora“) hergestellt werden, welches sich nicht nur positiv auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Psyche auswirkt - Positiver Einfluss auf unsere Psyche:
Durch äußere Faktoren (z.B. Stress / Unverträglichkeiten / Antibiosen etc.) kann unser Darmmilieu aus dem Gleichgewicht kommen. Vor allem aber Stress begünstigt eine Schädigung unserer Darmflora, da dieser aber nicht immer vermeidbar ist, sollten wir mit guten Bakterien entgegenwirken. Denn je gesünder unsere Darmflora ist, desto höher ist unsere Stressresistenz.
Welche Lebensmittel fermentiert werden können
Nicht nur Gemüse kann fermentiert werden kann, sondern beispielsweise auch Smoothies, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte.
Anleitung und Schritte: Erstes Fermentieren
Grundsätzlich ist Fermentieren keine große Kunst, ihr benötigt nicht viele Utensilien und es kann wirklich ganz einfach von jedem erlernt werden. Als Hilfestellung gibt es zahlreiche Produkte verschiedener Hersteller wie z.B. millivital. Mit dem Starter-Kit erfolgt das Fermentieren nicht nur einfach, sondern auch blitzschnell, da das Set einen Beschleuniger enthält – so kann fermentiertes Gemüse ganz einfach in den täglichen Ernährungsplan integriert werden.
Benötigte Utensilien für die Micro Fermentation
- Millivital Micro-Fermentations-Beschleuniger
- für kurze Fermentationen von bis zu einem Tag: normale Schüssl aus Glas oder Steingut
- für längere Fermentationen: Fermentationsglas mit Deckel für eine sauerstofffreie Umgebung
- ausgewählte Zutaten
Benötigte Utensilien standardmäßige Fermentation
- Einmachgläser
- Schüssel
- ausgewähllte Zutaten
So geht ihr beim Fermentieren vor
1. Sauberes Arbeiten
Grundsätzlich ist es sehr wichtig, beim zu verabreitendem Gemüse auf Sauberkeit und Hygiene zu achten. Das ist deshalb so wichtig, damit sich die erwünschten Milchsäurebakterien ungestört und ohne Hindernisse ausbreiten können. Versucht daher, alle Utensilien, die mit dem Gemüse in Kontakt kommen, vor dem Arbeiten abzukochen.
2. Zerkleinern des Gemüses
Das Gemüse sollte gut zerkleinert oder geraspelt werden, denn je kleiner es geschnitten wird, umso schneller fermentiert es.
3. Saft ausdrücken
Anschließend wird das Gemüse fest zusammengepresst bzw. gestampft, sodass der Saft austritt. Dadurch entsteht das sogenannte Ferment. Dieses wird zusammen mit dem Saft in ein Einmachglas gegeben und fest angedrückt, sodass kaum Sauerstoff Platz hat. Jede Schicht sollte fest nach unten gedrückt werden.
4. Wasser auffüllen
Nun wird das Glas mit Wasser aufgefüllt, sodass das Gemüse gut bedeckt ist. Lasst dabei ein wenig Platz im Gefäß zwischen Wasser und Deckel. Bei Bedarf kann man das Ganze mit Gewürzen oder Salz würzen. Es empfiehlt sich auch, Knoblauch, Chilli, Ingwer oder gehackte Kräuter hinzuzufügen.
5. Gemüse beschweren
Damit der Inhalt auch stets unter Wasser bleibt und nicht anfängt zu schwimmen, empfiehlt es sich, das Gemüse zu beschweren – diese Gewichte gibt es zu kaufen, bzw. ist ein Glasgewicht im Kit von Millivital enthalten.
6. Beschleuniger hinzugeben
Jetzt könnt ihr den Millivital Micro-Fermentations-Beschleuniger hinzugeben – dieser enthält eine Mischung aus Laktobazillen und Bifidobakterien, sodass die Fermentation viel schneller in Gang kommt.
7. Warten
Mit dem Micro-Fermentations-Beschleuniger müsst ihr jetzt im Schnitt nur 3-5 Tage warten – beim Fermentieren von Smoothies sogar nur eine Nacht. Habt ihr keinen Beschleuniger zur Hand, müsstet ihr mindestens eine Woche, besser noch bis zu 3 – 6 Wochen, warten. Achtet auf die richtige Temperatur und bewahrt das Gefäß bei einer Zimmertermperatur von 22 Grad auf.
Haltbarkeit
Fermente sind im Kühlschrank mindestens bis zu 6 Monate haltbar. Abhängig vom Ferment halten sie sich aber bis zu einer Ewigkeit.
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